St. Ingbert und der Bliesgau sind seit Jahrhunderten eng verbunden. Der gegenseitige Austausch zwischen Stadt und Land hat zwischen dem Mittelzentrum St. Ingbert und dem ländlichen Bliesgau zu einer funktionierenden Stadt-Land-Beziehung geführt, die bis heute gelebt wird. So wurde die Stadt St. Ingbert seit der Industrialisierung zum Arbeitgeber für die im Bliesgau lebenden Bauern, die ihre Landwirtschaft nur noch im Nebenerwerb betrieben – das Arbeiterbauerntum entstand.
Diese Stadt-Land-Beziehung besteht bis heute und ist ein wichtiger Faktor für die Lebendigkeit der Region:
Wer im Bliesgau sagt, dass er „in die Stadt“ fährt, meint meist, dass er nach St. Ingbert fährt. Hier haben viele ihre Arbeitsplätze, kaufen ein, gehen zur Schule, zum Arzt oder nutzen sonstige städtische Angebote. Wenn St. Ingberter aufs Land wollen, machen sie oft einen Ausflug in den Bliesgau. Sie haben im Bliesgau ihre Obstgrundstücke, manchmal auch Wochenendhäuser, gehen dort reiten, wandern oder Rad fahren.
Erst durch die Aufnahme der gesamten Stadt St. Ingbert wurde das Biosphärenreservat Bliesgau zu der Modellregion für nachhaltige Entwicklung im ländlichen und städtischen Raum, die durch die UNESCO-Anerkennung Weltrang erlangt hat. Seine besondere Stadt-Land-Beziehung ist letztlich auch das „Ausstellungsmerkmal“ des Biosphärenreservates Bliesgau im Weltnetz der Biosphärenreservate.